Life Goals

Jugendliche entfalten ihre Potenziale in fußballbasierten Kompetenztrainings, stärken ihr Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die Überzeugung, auch schwierige Situationen bewältigen zu können.

Ausgangslage: Mangelndes Selbstvertrauen und Zweifel an der Selbstwirksamkeit

Drei von zehn 15-Jährigen glauben nicht daran, sich in ihren Leistungen verbessern zu können und schwierige Situationen gut zu meistern.

Junge Menschen mit geringem Selbstvertrauen und fehlender Selbstsicherheit glauben auch seltener daran, mit ihren Fähigkeiten sowohl in ihrem Umfeld als auch für sich selbst etwas verändern zu können. Während sich selbstbewusste Jugendliche herausfordernde Ziele setzen und beim Versuch, sie zu erreichen, ein stärkeres Durchhaltevermögen zeigen, glauben junge Menschen ohne dieses Selbstvertrauen, dass sie ihre Zeit verschwenden, wenn sie Mühe und Arbeit in den eigenen Lernfortschritt investieren. Damit entfalten Mädchen und Burschen mit geringerem Vertrauen in die eigene Selbstwirksamkeit seltener ihr volles Potenzial bzw. haben kaum Möglichkeiten, ihre eigenen Stärken zu entdecken und zu erfahren. Noch schlimmer: Sie sind gefährdet, sich verfrüht frustriert und orientierungslos aus dem Bildungssystem zurückzuziehen, und später durch entsprechende Bildungsmaßnahmen nur noch schwer zu erreichen.

Besonders sozioökonomisch benachteiligte Jugendliche sind davon betroffen, keine Teilhabe an der Gesellschaft zu erlangen. Was es bräuchte: ein neues Verständnis von erfolgreichem Lernen und einen Raum für Potenzialentfaltung, der das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten begünstigt.

Unser Angebot

Life Goals öffnet diesen Raum. Schüler:innen von Schulen mit hohem Unterstützungsbedarf, aber auch in Fußballvereinen, entfalten ihre Potenziale in fußballbasierten Kompetenztrainings. Dabei stärken die Trainer:innen das Vertrauen der Jugendlichen in die eigenen Stärken und Fähigkeiten. In 14 Trainingseinheiten erarbeiten sich die Teilnehmer:innen spielerisch Kompetenzen wie Motivationsfähigkeit, Selbstständigkeit oder Frustrationstoleranz und erproben eigene Lösungsansätze. Anschließend tauschen sich die Jugendlichen mit den Life-Goals-Coaches über ihre Erfahrungen aus und integrieren das neu Gelernte somit in ihren Alltag.

Die Teilnehmer:innen lernen, einzelne Kompetenzen zu benennen, stärken ihre Persönlichkeit, entwickeln ein realistisches, dynamisches Selbstbild und erkennen ihre möglichen Entwicklungsfelder. Am Übergang von Schule zu Beruf nutzen sie diese Selbsteinschätzung und die wertvollen Kompetenzen aus den Trainingseinheiten zur Orientierung für ihren weiteren Lebensweg.

Im Rahmen des vom Sportministerium geförderten Schwerpunktprojekts »Play Fair! – Gemeinsam gegen Gewalt« wurde ein eigenes Angebot mit neuen Sozialkompetenzen zur Gewalt- und Extremismusprävention an Schulen und Vereinen entwickelt und umgesetzt.

Das Life-Goals-Toolkit: Mit dem Handbuch Bildungspotenziale des Fußballs wecken

Fußball wird oft als Allheilmittel für soziale, wirtschaftliche oder politische Herausforderungen herangezogen. Dabei entsteht häufig der Eindruck, dass das bloße Fußballspielen oder allein eine Vereinsmitgliedschaft zu positiven Veränderungen auf individueller oder gesellschaftlicher Ebene verhelfen. Um Fußball als Vehikel für soziale und nachhaltige Veränderungen zu nutzen, braucht es jedoch Konzepte mit nachweislicher Wirkung. Das vom Sportministerium geförderte Life-Goals-Toolkit liefert die Werkzeuge, eigenständig und wirksam Fußball als Vehikel für positive individuelle oder kollektive Veränderungen zu nutzen.

Es richtet sich an Trainer:innen und Pädagog:innen, die beabsichtigen, Jugendliche dabei zu stärken, sich als handelnde Akteur:innen ihres eigenen Lernens zu verstehen, und dabei auf die verbindende Kraft des Fußballs setzen. Life Goals ermöglicht somit nicht nur die fußballerischen Teilhabemöglichkeiten, sondern auch die Bildung und Entwicklung von Kompetenzen durch soziales Lernen.